NEW DELHI: Indien scheint derzeit jedermanns liebste Wachstumsstory zu sein. Trotz begründeter Bedenken über die Korrektheit der offiziellen Statistiken wird prognostiziert, dass die indische Wirtschaft 2024 um 6,3 % wachsen wird – eine unbestreitbar bemerkenswerte Leistung angesichts eines BIP von mehr als 4,1 Billionen US-Dollar. Während Indien mit einem Pro-Kopf-Einkommen von unter 3.000 Dollar (zu Marktwechselkursen) ein Land unteren mittleren Einkommens bleibt, legt sein starkes Wachstum nahe, dass sein wirtschaftliches Potenzial größer sein könnte als erwartet.
Doch jeder Optimismus über Indiens wirtschaftliche Aussichten wird zwangsläufig durch Indiens Unfähigkeit gedämpft, zwei miteinander verbundene Herausforderungen zu bewältigen. Die erste ist die ungleiche Verteilung der Vorteile des starken Wirtschaftswachstums, die vorwiegend den obersten 10–20 % der Einkommensbezieher zugutekommen.
Dass Indien seit 2011/12 keine Konsumzahlen veröffentlicht hat, erschwert zuverlässige Schätzungen der potenziellen Zunahme der Ungleichheit und der Armut. Derartige Schätzungen stützen sich stark auf Umfragen zu den Verbraucherausgaben, die in der Regel alle fünf Jahre durchgeführt werden. Doch weil die Ergebnisse nicht zu ihrem bevorzugten Narrativ passten, hat die Regierung von Premierminister Narendra Modi die Befragung des Jahres 2017/18 unterdrückt, und sie hat sich geweigert, Folgeumfragen durchzuführen, obwohl aktuelle Daten für eine faktengestützte Politik unverzichtbar sind.
NEW DELHI: Indien scheint derzeit jedermanns liebste Wachstumsstory zu sein. Trotz begründeter Bedenken über die Korrektheit der offiziellen Statistiken wird prognostiziert, dass die indische Wirtschaft 2024 um 6,3 % wachsen wird – eine unbestreitbar bemerkenswerte Leistung angesichts eines BIP von mehr als 4,1 Billionen US-Dollar. Während Indien mit einem Pro-Kopf-Einkommen von unter 3.000 Dollar (zu Marktwechselkursen) ein Land unteren mittleren Einkommens bleibt, legt sein starkes Wachstum nahe, dass sein wirtschaftliches Potenzial größer sein könnte als erwartet.
Doch jeder Optimismus über Indiens wirtschaftliche Aussichten wird zwangsläufig durch Indiens Unfähigkeit gedämpft, zwei miteinander verbundene Herausforderungen zu bewältigen. Die erste ist die ungleiche Verteilung der Vorteile des starken Wirtschaftswachstums, die vorwiegend den obersten 10–20 % der Einkommensbezieher zugutekommen.
Dass Indien seit 2011/12 keine Konsumzahlen veröffentlicht hat, erschwert zuverlässige Schätzungen der potenziellen Zunahme der Ungleichheit und der Armut. Derartige Schätzungen stützen sich stark auf Umfragen zu den Verbraucherausgaben, die in der Regel alle fünf Jahre durchgeführt werden. Doch weil die Ergebnisse nicht zu ihrem bevorzugten Narrativ passten, hat die Regierung von Premierminister Narendra Modi die Befragung des Jahres 2017/18 unterdrückt, und sie hat sich geweigert, Folgeumfragen durchzuführen, obwohl aktuelle Daten für eine faktengestützte Politik unverzichtbar sind.